Wie entsteht Rückstau?

Ohne Rückstausicherung kann Abwasser aus dem Kanal den Keller überfluten.

Die wesentlichen Ursachen für den Rückstau sind extreme Niederschläge mit überlasteten Kanälen oder auch Verstopfungen in Kanälen oder Abwasserleitungen. Durch nicht rückstaugesicherte Bodeneinläufe unterhalb der Rückstauebene können dann Grundstücke, Garagen und Keller überflutet werden.

 

Rückstau in Abwasserkanälen ist planmäßig vorgesehen.

 

Öffentliche Kanalnetze können aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht darauf ausgelegt werden, jeden Extremregen sofort abzuleiten. Daher kann es im Extremfall zum kurzfristigen Rückstau von Abwasser in die Anschlusskanäle kommen.

 

Rückstau kann jeden Tag auftreten, nicht nur bei Regenwetter!

 

Unabhängig vom Wetter kann Rückstau aber auch entstehen, wenn der Abfluss im öffentlichen Kanal oder in der privaten Leitung durch Verstopfung gestört ist.

 

Schutz bei Gefährdung durch Rückstau und Kellerüberflutung:

  • Einbau von Abwasserhebeanlagen oder Rückstauverschlüssen
  • Regelmäßige Wartung der Anlagen zur Rückstausicherung
nach oben

Welche Folgen hat ein Rückstau?

Abwasser dringt in die Kellerräume

Bei fehlender Rückstausicherung kann das Abwasser aus dem Kanal in das Gebäude eindringen und zu großen Schäden und Beeinträchtigungen führen. Aus allen Öffnungen die unterhalb der Rückstauebene liegen, wie Bodenabläufe, Waschbecken, Toiletten, Duschen, Waschmaschinenanschlüsse sowie Reinigungsklappen, kann sich das Abwasser in Kellerräumen oder Souterrainwohnungen verteilen.

Neben der Verschmutzung können auch Schäden an Einrichtung und Gebäude die Folge sein. Nicht zu vergessen sind Gesundheitsrisiken durch Abwasserkeime. Durch elektrische Kontakte in Heizungsanlagen oder tiefliegenden Steckdosen kann darüber hinaus das Wasser unter Strom gesetzt werden.

Schützen Sie Ihr Haus gegen Rückstau!

 

Ein Beispiel aus der Praxis finden Sie hier.

nach oben

Wie kann man das Gebäude gegen Rückstau sichern?

Richtig: Rückstausicherung durch Einbau von Bodenabläufen mit Rückstaudoppelverschluss.
Richtig: Rückstausicherung durch Einbau einer Abwasserhebeanlage.

Um einen Rückstau zu vermeiden, gibt es verschiedene technische Möglichkeiten. Ein Fachmann für Entwässerungstechnik kann angepasste und wirksame Möglichkeiten finden.

  • Eine sichere aber aufwendige Möglichkeit ist der Einbau einer Abwasserhebeanlage.
  • In einfachen Fällen kann ein Rückstauverschluss bereits helfen.
  • Manchmal bietet sich die Möglichkeit, dass rückstaugefährdete aber ungenutzte Entwässerungsgegenstände einfach durch einen Fachmann für Entwässerungstechnik verschlossen werden.

 

Jeder Hausbesitzer ist für den Schutz seines Gebäudes gegen Rückstau selbst verantwortlich! Geregelt ist dies nach der Entwässerungssatzung Ihrer Stadt oder Gemeinde.

nach oben

Welche Rückstausicherung ist die Richtige?

Funktionsweise eines Rückstaudoppelverschlusses.
Rückstausicherung durch eine Hebeanlage.

Die Auswahl und der ordnungsgemäße Einbau der Rückstausicherung sollten von einem Fachmann für Entwässerungstechnik - Architekt oder Sanitärinstallateur - abhängig von den örtlichen Gegebenheiten erfolgen.

Welche Art der Rückstausicherung sich im Einzelfall am besten eignet und wo sie aus entwässerungstechnischen Gründen einzubauen ist, hängt im Wesentlichen von der Höhenlage der Entwässerungsgegenstände im Keller ab und ob es sich um fäkalienhaltiges oder fäkalienfreies Abwasser handelt. Außerdem ist zu berücksichtigen, wie die gefährdeten Räume genutzt werden.

Eingebaut werden i.d.R. Hebeanlagen oder Rückstauverschlüsse. Wenn ein Rückstauverschluss eingebaut wird, kann während der Einstauzeit kein Abwasser in den Kanal eingeleitet werden, das heißt, dass die daran angeschlossenen Entwässerungsgegenstände z.B. die Toilette nicht genutzt werden können. Beim Einbau einer Hebeanlage ist die Entsorgung auch während des Kanaleinstaus möglich, so dass die Toilettennutzung immer möglich ist.


Rückstauverschluss:
Rückstauverschlüsse sind verhältnismäßig leicht in ein bestehendes System einzubauen. Sie sind relativ klein und preisgünstiger als Abwasserhebeanlagen.

Abwasserhebeanlage:
Anschaffungs- und Betriebskosten von Abwasserhebeanlagen liegen höher als bei Rückstauverschlüssen. Außerdem ist ein entsprechender Platzbedarf für den Einbau zu berücksichtigen.

Mit einer Abwasserhebeanlage ist eine höhere Rückstauebene gegeben und es kann auch während eines Kanaleinstaus Abwasser abgeleitet werden.

nach oben

Wer haftet für die Folgen des Rückstaus?

Durch Rückstausicherung zu vermeiden: überflutete Räume

Jeder Hausbesitzer ist selber dafür verantwortlich, dass sein Keller nicht überflutet wird!

 

Es besteht die Möglichkeit, sich mit einer so genannten Elementarversicherung, die zusätzlich zur Hausrat- und Gebäudeversicherung abgeschlossen werden muss, gegen Schäden durch Rückstau zu versichern.

Der Rückstau in die privaten Leitungen hat seine Ursache meistens im öffentlichen Kanal. Deshalb fordern die Städte und Gemeinden in ihren Entwässerungssatzungen, dass Entwässerungsgegenstände unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau zu sichern sind. Damit ist eine Haftung der Städte und Gemeinden in der Regel ausgeschlossen.

Die Rückstausicherung muss den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen und ordnungsgemäß eingebaut und betrieben werden. Sonst erlischt auch ein Versicherungsschutz wegen Selbstverschuldung und Entschädigungsforderungen werden möglicherweise abgelehnt.

nach oben

Praktische Tipps

Video: Rückstausicherung
  1. Der beste Schutz gegen eindringendes Wasser ist ein Verzicht auf Entwässerungseinrichtungen in rückstaugefährdeten Untergeschossen.
  2. Informieren Sie sich bei einem Fachmann für Grundstücksentwässerung über die Notwendigkeit und Auswahl einer Rückstausicherung für Ihre Grundstücksentwässerung!
  3. Bodenabläufe, wie z.B. in Waschküchen und an Kellerniedergängen, sind durch Rückstaudoppelverschlüsse zu sichern.
  4. Auch Abläufe außerhalb des Hauses (Kellerabgang und Hofeinlauf) sind rückstaugefährdet!
  5. Nie Schmutzwasser oder Regenwasser (Regenwasserleitungen und Kellertreppenentwässerungen), das oberhalb der Rückstauebene anfällt, über die Rückstausicherung führen, sonst wird der Keller bei verschlossener Rückstausicherung unter Wasser gesetzt.

  6. Die Rückstausicherung nach Möglichkeit nicht unmittelbar vor den Entwässerungsgegenständen, sondern so weit wie möglich zum Kanal hin anbringen (unbedingt Pkt. 5 beachten!).

  7. Bei Ausrüstung eines Hausanschlussschachtes mit Rückstausicherung wird das Rückstauwasser schon außerhalb des Gebäudes zurückgehalten (unbedingt Pkt. 5 beachten!).
  8. Stellen Sie sicher, dass Ihre Rückstausicherung regelmäßig durch einen Fachbetrieb gewartet wird.
  9. Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz im Hinblick auf die Haftung bei Schäden durch einen Abwasser-Rückstau.
nach oben